Bodensee-Nachtumrundung per Fahrrad

Vor einigen Monaten hatte ich meinen Plan, den Bodensee in zwei Vollmondnächten mit dem Fahrrad zu umrunden, in einem Blogbeitrag erwähnt. Ende letzter Woche war es nun soweit: trotz zunächst schlechten Wetters machte ich mich von Lindau aus auf den Weg. Kaum hatte ich die Schweizer Grenze überquert, hörte der Regen auf. Nach und nach klarte es auf, und noch vor Mitternacht hatte ich den Bodenseeradweg für mich allein. Wo sich tagsüber ganze Familienverbände klingelnd zwischen Inline-Skatern hindurchschlängeln, herrscht um diese Zeit völlige Ruhe. Man kann auf diese Weise richtig schnell Kilometer machen. Die wenigen Ampeln auf dem Weg sind nachts ausgeschaltet, die, die doch noch an sind, kann man getrost ignorieren. 

Ich war schon um 1:00 in Konstanz, das wie ausgestorben dalag. Dort wechselte ich die Rheinseite, fuhr über Allensbach und Stein nach Mammern, wo ich um kurz vor 4:00 ankam.

Ich musste einfach kurz zum Schiffsanleger hinunterfahren und im Dunkeln kurz baden. Als ich aus dem Wasser kam, roch es unbeschreiblich nach frisch gebackenem Brot. Leider hatte die Bäckerei noch zu!

Ich schlief tagsüber oberhalb von Berlingen im Wald.

Am folgenden Abend und der folgenden Nacht ging es dann weiter, über Konstanz, Dingelsdorf, Ludwigshafen zurück nach Lindau. Dort war ich um 2: 30 Uhr. Von mir aus hätte es noch weiter gehen können, aber der Bodenseeradweg hat eben nur diese 269 km!

 

Auf der Strecke sind mir unzählige Malmotive über den Weg gelaufen. Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit genug Muße finde, das eine oder andere dieser Motive umzusetzen. Da ich unter einem gewissen Zeitdruck stand, blieb wenig Zeit, vor Ort im Mondlicht zu skizzieren. Nachts ohne Stativ und mit einer einfachen Digitalknipse zu fotografieren hat keinen Sinn. Außerdem waren die Batterien schon vor der Abreise leer, wie ich entsetzt feststellen musste.

 

Oben ein Motiv aus der Gegend von Hagnau, der Mond stand schon recht hoch.

 

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