Aquarelle und Aquarellskizzen

An den Tagen vor Weihnachten hatte ich Lust, für meine Lieben noch ein paar kreative Geschenke (Weihnachtskarten ohne weihnachtlichen Bezug)  zu  malen.

Ölfarbe schied aus, wegen der langen Trockenzeit. Also griff ich notgedrungen zu meinen Aquarellfarben, mit denen mich eine Hassliebe verbindet. Die Aquarelltechnik verzeiht keine Fehler, einen dunklen Strich zu viel- und man kann nochmal von vorne anfangen. Korrekturmöglichkeiten? Fehlanzeige. Trotzdem hat diese Technik auch enorme Vorteile. Es ist eine Freude, zu sehen, wie die Farben übergangslos ineinanderlaufen, wenn man das Papier vorher angefeuchtet hat. Diesen Effekt nutzte ich bei allen hier abgebildeten Bildern, vor allem bei der Gestaltung der Himmel. 

Der Mann au dem Bild rechts, er schreitet etwas tastend durch die Pfützen, aus Sorge, sich nasse Füße zu holen, genießt die Vollmondstimmung an der walisischen Küste.

 

Vollmonde male ich in Aquarell wie folgt: ich zeichne mit hartem Bleistifte einen kleinen Kreis an die betreffende Stelle. Dann feuchte ich den gesamten Himmel mit Ausnahme des kleinen Kreises an und trage die Aquarellfarbe auf, um den Mond herum dünner, weiter außen etwas konzentrierter. Durch die Kapillarwirkung saugt sich die Farbe bis an den Mondrand heran, der eigentliche Mond bleibt automatisch trocken.

Wenn man beim Anfeuchten auch nur ein bisschen Wasser in den Kreis hineinbringt, ist der Mond weg. 

 

Dann hilft nur noch Betrug: weiße Farbe auftragen (Gouache, Acryl). Das ist aber in der Aquarelltechnik verpönt und sieht auch nicht schön aus, da der Mond die einzige Stelle des Bildes ist, die etwas erhaben und viel leuchtender ist.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft sich Maskierflüssigkeit. Das ist eine Gummilösung, die man auf die gewünschte Stelle aufträgt. Man kann dann hemmungslos drübermalen und später das trockene Gummi abradieren.

Hier habe ich noch die Vorstudie zu dem Ölbild aus dem letzten Beitrag angefügt, ebenfalls Aquarell. der bedeckte Himmel ließ sich mit Aquarell recht gut strukturieren. Schwieriger finde ich es, Wasserflächen in Aquarelltechnik zu gestalten. Von der Ölmalerei her bin ich es gewohnt, die hellen Spiegelungen zum Schluss aufzutragen. Hier musste ich viel planvoller vorgehen und mir überlegen, wo schließlich die Pfützen entstehen sollen. Naja, war ja nur eine Skizze!

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