Bläßhühner auf dem Bodensee

Südlich des Konstanzer Hafens liegt- unweit der pulsierenden Innenstadt und des belebten Sealife-Centers eine ruhige Parkanlage, von der aus man diesen Ausblick hat. Ich war im Sommer dieses Jahres dort, an einem Tag mit Nieselregen. Kaum Wind, die Segelboote bewegten sich im Schneckentempo vorwärts. Die Bläßhühner hatten es nicht eilig, dümpelten mehr vor sich hin als dass sie wirklich Richtung Innenstadt geschwommen wären.


Dieses Bild war ein Experiment: ich habe es auf sehr grober Leinwand (Jute, dreimal mit Guardi-Gesso grundiert) gemalt, mit Pinseln, was ich nur noch selten mache. Aber diese Leinwand mit dem Spachtel zu bemalen hätte einen zu hohen Farbverbrauch generiert, ohne dass diesem irgendwelche Vorteile gegenüber gestanden hätten. Im Gegenteil: hier finde ich es schön, dass man die grobe, knotige Leinwandstruktur noch sieht. Leider kommt das auf dem Foto nicht so gut raus. Der Spachtel neigt hingegen dazu, die Unebenheiten der Leinwand auszugleichen und die tiefer liegenden Stellen mit Farbe aufzufüllen, daher der erhöhte Farbverbrauch.


Konstanz ist eine wunderbare Stadt, die man gesehen haben muss. Aber bloß nicht samstags kommen , denn seit der Kurs des Schweizer Frankens angehoben worden ist,  können Schweizer hier besonders günstig einkaufen. . Und so kommen sie samstagvormittags in langen Trecks über die Rheinbrücke, verstopfen sämtliche Zufahrtsstraßen zur Innenstadt und belegen alle Parkplätze.

Ich würde es nicht anders machen, wäre ich Schweizer. Wenn man in Kreuzlingen wohnt, kann man sogar zu Fuß in die Konstanzer Innenstadt gelangen, und wer das Preisniveau des Schweizer Einzelhandels kennt, der wird verstehen, dass sich jeder noch so weite Anfahrtsweg lohnt.

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