Am Untersee (Teil 5)

Auf unseren Wanderungen oberhalb des Untersees begegneten uns immer wieder Rinder, meist Schweizer Rassen. Am besten gefielen mir die weißen bzw. die grauweißen mit rotbraunem Schopf und rotbraunen Ohren. Da sie typisch für diesen Urlaub waren, beschloss ich, ein besonders schönes Exemplar zu porträtieren- auch wenn das natürlich mit Landschaftsmalerei nur wenig zu tun hat. Nach langem Hin und Her wählte ich die "Froschperspektive." Zuerst wollte ich einen hellblauen Himmel als Hintergrund nehmen, entschied mich dann aber für einen abstrakten, blaugrauen Hintergrund. Durch diesen dunklen Farbton kommen die verschiedenen Grauabstufungen des Felles besser zur Geltung.

Da Rindviecher selten dann stillhalten, wenn es darauf ankommt, ist ein Fotoapparat bei solchen Projekten hilfreich. Ich machte zig Fotos von Kühen. Auf manchen Bildern gefällt mir die Farbe des Felles, auf einem anderen  die Perspektive, auf wieder einem anderem die Kopfhaltung am besten. Als Maler hat man den Vorteil, sich aus dem reichen Angebot  an Vorlagen eine Idealkuh zu synthetisieren- und das ganz ohne Gentechnik!

Kommentar schreiben

Kommentare: 6
  • #1

    Heidi (Freitag, 21 Juni 2013 17:47)

    Mein Tip: du solltest die Kuh Paula nennen und behalten. Als Betrachter fürchte ich, dass sie sich im nächsten Moment aus dem Bild beugen und mich ablecken wird... Ich sehe schon ein neues Standbein deiner Malkunst: `Kuhportraits´(schreibt man das so?) Ist Paula auch so Kleinformatig? Orginal Kuhkopfgrösse wäre der Hammer!

  • #2

    fabian (Freitag, 21 Juni 2013 20:11)

    Hallo Heidi, die Idee mit dem Kuhportrait- Standbein kam mir bereits beim Malen dieses Bildes. Ich überlege mir schon, die Seite in "Fabian Lübker-Landschafts und Rindermalerei" umzutaufen und eine zweite Galerie hinzuzufügen.
    Leider kann ich das Bild nicht behalten, ist schon als Geschenk eingeplant. Da ich nicht so recht wusste , ob der Empfänger genügend Platz für ein großformatiges Bild hat und ob er Rinder überhaupt mag, habe ich es leider nur in 18 x 22 cm gemalt- größer wäre leichter und auch besser in der Wirkung gewesen, da gebe ich Dir recht. Das nächste Kuhportrait wird größer, bin schon auf der Suche nach geeigneten Modellen...

  • #3

    Heidi (Sonntag, 23 Juni 2013 19:42)

    Super! Bleib dran!
    Könntest du versuchen, Paula auch grösser und nur ein wenig anders zu malen oder hast du da bestimmte `Prinzipien´ die dagegen sprechen? Das Motiv und die Perspektive finde ich wirklich super gelungen. Der künstlerische Ausdruck dafür wäre dann: "Paulas Zyklen" ...;)

  • #4

    fabian (Sonntag, 23 Juni 2013 21:47)

    Aus Prinzip male ich nie zwei gleiche Bilder. Irgendetwas muss anders sein, sonst sind beide Bilder keine echten Unikate. Aber Du ahnst nicht, wie viele geeignete Models ich gefunden habe und noch finden werde. Zur Zeit arbeite ich noch an ein paar Bildern, die bis September fertig sein sollten. Mal sehen, ob ich die eine oder andere Kuh dazwischenschieben werde. Vielleicht auch mal was brauneres oder eine der graubraunen Schweizer Rasse, deren Name mir entfallen ist.
    In den Fingern juckt mich´s jetzt schon. Und eins ist sicher: das nächste Kuhportrait wird mindestens lebensgroß! Eher denke ich schon an überlebensgroß. Je größer, desto einfacher zum Malen.

  • #5

    Heidi (Montag, 24 Juni 2013 17:53)

    Ich freu`mich schon und bin sehr gespannt. Bei den kleinen Formaten die du malst wundert´s mich sowieso, wie du das so detailgetreu schaffst... und das ohne Lupe! ...oder klemmst du sie beim Malen immer zwischen Brille und Auge? ;)
    Das großformatige Malen ist bestimmt einfacher.
    Apropos... ´habe 2 Bilder `geklekst´ und `geschoben´. Das Ergebnis ist immer ein Zufallsprodukt, was das experimentieren spannend macht. Einen gewissen `Farbplan´ hab ich zwar, aber... am Besten du wirfst selber mal einen Blick d´rauf. Bin gespannt was du sagst.

  • #6

    fabian (Montag, 24 Juni 2013 23:02)

    Bisher schaff´ich´s noch ohne Lupe. Hilfreich sind Malspachtel mit dünner Klinge. Außerdem habe ich mir selbst noch ein paar Messerchen ausgeschmiedet und- geschliffen; eine Büroklammer ist mein "Stempel" für winzige Punkte. Wichtigstes "Hilfsmittel" ist aber der Verzicht auf unnötige Details. Das fällt beim Malen kleiner Bilder leichter als bei großen Formaten, weshalb ich das Malen kleiner Formate nach wie vor als sehr lehrreich ansehe. -Bin gespannt auf deine Bilder!